Termine 2025

Jahresausflug in die römische Vergangenheit in Heitersheim und Badenweiler fand großen Gefallen

Auch dieses Jahr fand wieder ein Jahresausflug vom Förderverein Sulzer Heimatgut statt, wobei die Teilnehmer einen erlebnisreichen, aber auch wissenswerten Tag miterleben durften. Zunächst stand die Besichtigung des ehemaligen Malteserschlosses in Heitersheim an, das derzeit unter dem Motto „Generationen verbinden – Gemeinschaft gestalten“ steht. Auf dem gesamten Schlossareal wird derzeit einiges umgeändert. Nachdem die Nonnen nach Freiburg umgezogen sind, entsteht hier ein Zentrum für betreutes Jugendwohnen aus der ganzen Welt, Pflegewohnen St. Wendel, Kunst, Kultur und Genus in der Schlosskirche, Kindertagesstätten und variable Wohnformen im Haus Raphael und Gabriel, Gesundheit, Tanz und inklusives Wohnen, sowie wohnen in der Gemeinschaft. Doch was geblieben ist, sind einige Räume vom ehemaligen Schlossleben, das die Sulzer Gäste in den beiden Museen Haus Lazarus und Stehwagen in Augenschein nehmen durften. Dabei erfuhr man einiges Wissenswertes über die Malteser mit ihrem Sitz am Oberrhein. Das Schloss war über Jahrhunderte nicht nur Residenz eines Reichsfürsten, sondern für den Johanniter- und Malteserorden zugleich auch Sitz des deutschen Großpriorats. Danach stand die Erkundung der Ausgrabungsstätte des römischen Gutshofes Villa urbana auf dem Programm, das sich nicht unweit vom Schlossareal befindet. Eine Besonderheit dieser römischen Villa ist der Wohnbereich mit parkähnlichem Garten, der pars urbana und Wirtshaftsteil mit landwirtschaftlichen Gebäuden, die pars rustica aufgeteilt sind. Das Anwesen aus dem ersten bis dritten Jahrhundert ist eine der wenigen bekannten Villae urbanae recht des Rheins, so jedenfalls die Worte vom Führungsteam. Unter anderem erkundeten die Sulzer in diesem Römermuseum auch ein 18 Meter langes Zierwasserbecken mit imponierender Brunnenfigur. Desweiteren gab es noch  etliche Funde aus dieser Zeit zu bewundern, so wie Gefäße, Gläser und Lampen, aber auch Schmuck, wie z.B. Gewandspangen. Aber auch Gegenstände aus dem täglichen Gebrauch zogen die Blicke der Sulzer auf sich. Im Innenhof des römischen Hauptwohnhauses befinden sich noch Teile eines Mosaikbodens, der die vielen Jahrhunderte schadlos überstanden hat. Die Zeit auf dem etwa 5,5 Hektar großen Anwesens verrann wie im Fluge und nach dem verdienten Mittagessen in der Sulzbachstraussi beim Weingut Lampp stand mit  dem Besuch der römischen Badruine in Badenweiler einschließlich Führung ein weiteres Highlight an. Dabei kamen die Sulzer aus dem Staunen fast nicht heraus, denn diese Römertherme ist die besterhaltene nördlich der Alpen. Mit dem Ende des Römischen Reiches endete auch nach und nach die ausgeprägte Badekultur und so geriet auch diese Anlage in Vergessenheit. Erst im Jahre 1784 unter der Leitung von Markgraf Carl Friedrich von Baden wurde sie wiederentdeckt und danach auch ausgegraben. Wie zu erfahren war, entstand die Therme in verschiedenen Bauphasen in der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr. Bewundernswert war, was für ein Luxus sich diese angesiedelten Römer leisten konnten. Angefangen von Schwitzräumen mit Kalt- und Warmwasserbecken die mit Kalksandsteinplatten ausgelegt waren. Faszinierend waren auch die Reste de „Hypokaustums“, eine antike Form der Heißluftheizung, die als Vorläufer der modernen Fußbodenheizung gelten kann. Seit 2001 schützt eine spektakuläre Glasdachkonstruktion diese Thermenruine vor Umwelt Einflüssen. Dadurch ist auch die Dauerausstellung, die auch ein Bild hoher römischer Badekulturwiederspiegelt, über das ganze Jahr zugänglich. Es gab noch etliches zu bestaunen, ehe gegen Spätnachmittag wieder die Heimreise nach Sulz anstand. Fazit dieser jährlichen Bildungsreise, organisiert vom Förderverein Sulzer Heimatgut, es gab wieder vieles Wissenswertes zu erfahren, so jedenfalls der Tenor der Teilnehmer.

Weitere Bilder vom Ausflug findet ihr unter folgendem Link:

Text und Bilder - Dieter Fleig

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